CO2-Fussabdruck (Carbon Footprint)
Der Begriff leitet sich vom »ökologischen Fußabdruck« ab. Mathis Wackernagel und William Rees haben den Begriff 1994 eingeführt, um die Naturfläche zu messen, die eine Person oder eine Gruppe benötigt, um ihren Lebensstandard aufrechtzuerhalten.
Später wurde daraus der Begriff »Carbon Footprint« abgeleitet. Die durch seine Lebensweise verursachten Emissionen einer Person sind maßgeblich für ihren Einfluss auf die Erdüberhitzung.
2005 gab BP (ehemals British Petroleum) 250 Millionen Euro für eine Kampagne aus, mit dem Ziel, die Verantwortung von den großen Verursachern der Emissionen, den Ölunternehmen, auf den einzelnen Verbraucher abzuwälzen. Der CO2-Rechner wurde geboren.1 BP beabsichtige, dass die Erdüberhitzung als individuelles Problem von Konsumenten wahrgenommen wird. Dabei ist die Erdüberhitzung vor allem ein systemisches Problem. Selbst wenn eine in Deutschland lebende Person auf sämtlichen Konsum verzichtet, würde sich der CO2-Fußabdruck von 11 auf sechs Tonnen CO2 pro Jahr reduzieren und nicht auf null.
Trotz dieser Kritik an dem Begriff eignet sich dieser als Indikator, um ein Gespür für die eigenen Emissionen zu bekommen. Besonders interessant ist dieser Wert, um die Kohlenstoffdioxid-Intensität des eigenen Lebensstils mit dem Lebensstil einer in einem anderen Land lebenden Person zu vergleichen.
Bei Privatpersonen liegt der Carbon-Footprint bei ca. 11 Tonnen pro Jahr. Den höchsten Carbon Footprint hat eine in Katar lebende Person mit über 37 Tonnen pro Jahr. Ein Amerikaner kommt auf ca. 15 Tonnen und ein Chinese auf etwa 8 Tonnen.
Deinen persönlichen Fußabdruck kannst Du mit dem CO2-Essabdruck-Rechner des Umweltbundesamtes grob berechnen.
Was sind die stärksten Hebel, um deinen CO2-Fußabdruck zu reduzieren?
- Verzicht auf Flugreisen
- Ernähre dich vegane
- Nutze öffentlichen Verkehrsmittel und dein Fahrrad
- Reduziere deinen Konsum
Solange klimaschädliches Verhalten (fossile Heizung, Verbrenner-Auto und Fliegen) günstiger ist als klimafreundliche Alternativen wie vegane Ernährung, Fahrrad/Bahn und Wärmepumpen, ist ein Umstieg nicht wirtschaftlich. Zu viele Einrichtungen unserer Infrastruktur (Landwirtschaft, Straßen, Mobilität) sind auf klimaschädliches Verhalten ausgelegt und es fehlen Alternativen. Das Ziel ist es, fossile Brennstoffe zu verteuern (steigender CO2-Preis) und klimafreundliche Alternativen günstiger anbieten. Beide Maßnahmen zusammen sorgen dafür, dass sich Klimaschutz direkt finanziell lohnt.
Statt der Betonung auf den zerstörerischen Einfluss (Fußabdruck) gibt es auch den umgekehrten Einfluss: Das emissionsmindernde Verhalten – den CO2-Handabdruck. Reduziert ein Unternehmen seine Emissionen und stellt z. B. seine Flotte auf E-Autos oder seine Stahlproduktion von Gas auf grünen Wasserstoff um, erhöht dies seinen Carbon-Handprint.