Emissionen
Als von Menschen verursachte Emissionen werden ausgestoßene Treibhausgase (THG) bezeichnet, die durch Konsum- und Industrieprozesse entstehen und den Treibhauseffekt und die Erdüberhitzung verstärken. Durchbricht eine Fahrerin mit einem 630-PS Audi RS6 auf der A61 die 305 km/h-Schallmauer entweicht Kohlenstoffdioxid aus der Doppelrohr-Auspuffanlage. Vertilgt ein Gourmet ein 800 g T-Bone-Steak, wurden zuvor 12 kg CO2-Äquivalente emittiert. Eine weitere Kohlenstoffdioxid-Quelle ist das Abholzen von Wäldern (Entwaldung). Das in den Bäumen gespeicherte CO2 wird freigesetzt (emittiert) und wirkt als Treibhausgas auf die Erdüberhitzung.
Den zweitwichtigsten Anteil bei den Emissionen stellt das Treibhausgas Methan. Es entsteht bei der Viehzucht, wenn Kühen, Rinder und Schafe das Futter verdauen. Weitere große Methanquellen sind der Reisanbau, Mülldeponien und die Förderung von Erdgas.

Ein Großteil aller Emissionen ist natürlichen Ursprungs. Ozeane, Böden, Wälder, Moore und Pflanzen nehmen Kohlenstoffdioxid (CO2) aus der Luft auf und stoßen Kohlenstoffdioxid wieder aus. Bei Pflanzen geschieht dies mittels Fotosynthese. Die Kohlenstoff-Akteure stellen das Gleichgewicht des Kohlenstoffkreislaufs her. Ohne die vom Menschen verursachten Emissionen wäre der natürliche Kohlenstoffkreislauf im Gleichgewicht. Das Ziel der Klimaneutralität definiert genau diesen Zustand der ausgewogenen Emissionsbilanz zwischen natürlichen Emissionen und den natürlichen Emissionsspeichern.
Die natürlichen Emissionen von Kohlendioxid (CO2) sind rund vierzig Mal größer als die Emissionen durch die menschliche CO2-Freisetzung. Etwa die Hälfte der vom Menschen verursachten Emissionen wird von der Natur aufgenommen. Die andere Hälfte landet in der Erdatmosphäre und führt zu einem Anstieg des CO2-Gehalts, dem Treibhauseffekt und der Erdüberhitzung.
Heute lagern zwischen der Erdoberfläche und der Atmosphäre bis in 15 km Höhe, in unserer Atmosphäre, 1.400 Milliarden Tonnen CO2.1 Diese Treibhausgase haben wir dorthin geschafft. Indem wir Öl in Form von Schiffsdiesel, Schweröl, Kerosin, Dieselöl oder Aral Ultimate 102, sowie Gas und Kohle verbrannt haben. Das sind unsere »historischen Emissionen«. Jährlich packen wir weitere 50 Milliarden Tonnen (50 Gigatonnen) an Treibhausgasen auf diese Deponie. Und wer räumt jetzt auf?
Um das Jahr 1950 betrugen die von Menschen verursachten weltweiten Emissionen etwa 5 Milliarden (5 Gigatonnen) CO₂ pro Jahr. Im Jahr 2023 erreichten die menschengemachten Treibhausgasemissionen einen neuen Rekordwert: 36,8 Gigatonnen. Ein Anstieg von 1,1 % gegenüber dem Jahr 2022.2 Der »Corona-Knick« in 2021 ist längst wieder eingeholt.

Diese Ansammlung von Treibhausgasen in der Atmosphäre überhitzte die Erde durch den Treibhauseffekt auf heute 1,2° gegenüber der Zeit vor der Industrialisierung. In einem Szenario, in dem alle Regierungen ihre nationalen Versprechen zur Reduktion der Treibhausgase umsetzen, würde die Erhitzung ungefähr 2,7° bis Ende des Jahrhunderts erreichen. Selbst damit wären die planetaren Grenzen überschritten und die Erde in großen Teilen unbewohnbar.
Quellen
- Die Erdzerstörer – ARTE (2019): youtube.com
- sustainability.stanford.edu