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Fossile Subventionen

Fossile Subventionen sind finanzielle Zuwendungen und Vergünstigungen, welche die Förderung, Bereitstellung oder den Verbrauch von fossilen Energieträgern wie Kohle, Öl und Gas finanziell fördern.

Im Verkehrswesen reduzieren diese Subventionen den Preis für das Verbrauchen von Öl künstlich. Der Wettbewerb der Energieträger zwischen Öl und erneuerbaren Energien wird verzerrt. Ohne fossile Subventionen würde die Energiewende noch schneller gelingen, weil erneuerbare Energien im Vergleich zu fossilen Energien deutlich günstiger wären. Diese lebenserhaltenden Maßnahmen für Öl sind politisch gewollt und aus dem Staatshaushalt bezahlt. Bürger, die wenig fossile Brennstoffe nutzen, bezahlen über Ihre Steuern diese fossilen Subventionen mit.

Im Jahr 2023 wurden laut Daten der International Energy Agency (IEA) von den Regierungen weltweit etwa 620 Milliarden für fossile Subventionen ausgegeben.1 Der International Monetary Fund (IMF) schätzte im September 2020 die Höhe der fossilen Subventionen sogar auf 5,9 Billionen Euro Milliarden US-Dollar. Diese Summe entspricht 6,8 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung.

Aktuell steigen diese fossilen Subventionen immer weiter, statt abgebaut zu werden.

Beispiele für fossile Subventionen in Deutschland

  • 8,5 Mrd. für das Dieselprivileg
  • 5 Mrd. für die Befreiung von der Mineralölsteuer, der Ökosteuer und der Mehrwertsteuer auf internationale Flüge.
  • 2,2 Mrd. für die Pendlerpauschale (Entfernungspauschale)
  • Es gibt ca. 20 Mio. Pendler in Deutschland
  • Zwei Drittel aller Neuzulassungen sind Dienstwagen.
  • 1,8 Milliarden Dienstwagenprivileg

Quelle: 2

Durch den Abbau dieser fossilen Subventionen könnte der Staat diese Milliarden Euro einsparen.

Fossile Subventionen wirken wie ein negativer CO2-Preis

In der Untersuchung »Klimaschädliche Subventionen entsprechen negativen CO2-Preisen (2024)« des Ariadne-Projekts zeigt sich, dass fossile Subventionen wie ein negativer CO2-Preis wirken. Das Dienstwagenprivilig entspricht einem negativen CO2-Preis von 200 € bis 680 €. Der Staat belohnt das Verbrennen von Diesel und Benzin im Dienstwagen über eine pauschale Besteuerung,

Auf der einen Seite bepreisen wir CO2-Emissionen mit derzeit 45 € pro Tonne durch den nationalen Emissionspreis. Auf der anderen Seite gibt es nach wie vor fossile Subventionen die auffordern »Verbrenne Öl in deinen Zylindern und du bekommst dafür Geld aus der Staatskasse!«. Sich mit verbranntem Öl ins Büro zu fahren ist billiger als Fahrradfahren, Elektroauto-Fahren oder die Nutzung von Bus und Bahn. Es müsste umgekehrt sein: Klimafreundliches, emissionsarmes Handeln muss finanziell günstiger sein als klimaschädliches Handeln.

BEHG = Brennstoffemissionshandelsgesetz

Anfang 2024 war es 12 Monate am Stück 1,5° heißer als vor der Industrialisierung.3 Der Internationale Währungsfonds IWF, die Industrieländer-Organisation OECD oder Umweltverbände und Forscher rufen immer wieder dazu auf, fossile Subventionen zu streichen. Der Druck auf Regierungen steigt, diese massive Erdüberhitzungsmassnahme, die fossilen Subventionen, abzubauen oder schnell zu reduzieren.

Als Investor stellt sich Dir die Frage, wie fossile Subventionen sich auf das Geschäftsmodell des Unternehmens auswirken, in das Du investieren willst. Was würde es für das Unternehmen bedeuten, wenn diese fossilen Subventionen wegfallen würden und unterm Strich ein tatsächlicher positiver Preis pro CO2 erhoben werden würde?