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Greenwashing

Greenwashing ist ein gesetzeswidriges Verhalten, wenn Unternehmen in Ihren Produkten und Dienstleistungen Nachhaltigkeit oder Klimaneutralität vortäuschen. Fälle von Greenwashing können sein, dass Angaben unvollständig, unglaubwürdig oder fehlerhaft deklariert werden. Wer glaubt die Geschichte vom klimaneutralen Tanken bei Shell?

Die Deutsche Umwelthilfe hat 2023 mit einer Klage gegen dm erreicht, dass der Drogeriehändler seine Produkte nicht mehr als »klimaneutral« oder »umweltneutral« bezeichnen darf. Laut den Richtern am Karlsruher Landgericht sei dies »irreführende Werbung«, da für den Kunden nicht ersichtlich sei, wie die Klimaneutralität berechnet und realisiert wird.1 Im Fall von dm werden Produkte nicht klimaneutral hergestellt, sondern die entstehenden Emissionen werden über Zertifikate ausgeglichen. Wie schlecht das funktioniert, zeigt u. a. die ZDF-Reportage »Greenwashing mit CO2-Zertifikaten – Das Märchen von der Klimarettung«.

Die Vermögensverwaltung DWS, eine Tochter der Deutschen Bank, hat 17,6 Milliarden Dollar in Aktien und Anleihen von Unternehmen investiert, die Kohle, Erdgas und Öl fördern. Die CO2-Emissionen aus diesem Investment betragen jährlich 49 Millionen Tonnen. Während in Deutschland eine Strafzahlung droht, hat die US-Börsenaufsicht SEC im September 2023 eine Strafe von 25 Millionen Dollar gegen die DWS verhängt. Unter anderem wegen Greenwashing. Die ehemalige Nachhaltigkeitschefin der DWS, Desiree Fixle, hatte ausgesagt, dass DWS-Finanzprodukte als »nachhaltige, grüne Fonds« verkauft wurden. Wohl wissend, dass diese wegen ihres Anteils an fossilen Geschäftsmodellen aber nur geringfügig oder gar nicht nachhaltig und klimafreundlich sind.

Quellen