Impact Investing
Ein paar Stücke Clean Energy ETF kaufen? Ein grünes Portfolio aus Microsoft, Allianz, SAP und anderen Playern mit vergleichsweise niedrigen CO2-Emissionen pro Umsatz (Klimaintensität)? Ein grünes Zocker-Depot mit Kinovo, Cloudberry Green Energy und Abo Energy? Eine Petition starten, mit dem Ziel, dass der staatliche Pensionsfonds nicht mehr in klimazerstörende Geschäftsmodelle wie Gas, Kohle und Öl investiert? Welche Auswirkungen haben diese Maßnahmen auf das Klima? Ist das Impact Investing?
Bewirkt der Kauf einer Aktie eines Unternehmens mit niedriger Emissionen etwas für das Klima?
Wenn Du Aktien kaufst, erwirbst Du diese von einem anderen Aktieninhaber. Das Geld fließt nicht dem Unternehmen zu. Es bringt das Unternehmen nicht dazu, noch mehr für den Klimaschutz zu tun. Wo soll die Klimawirkung entstehen? Werden grüne und nachhaltige Unternehmen mehr nachgefragt, steigt der Aktienkurs. Zudem werden diese Aktien in ESG- und SRI-ETFs und in grünen Fonds geführt. Das kann zu einem Anstieg des Aktienkurses führen. Manche ETF-Anbieter nutzen ihre Stimmrechte und drängen Vorstände darauf, die Klimawirkung des Unternehmens zu reduzieren oder aus dem Öl-, Gas- und Kohlegeschäft auszusteigen. Stimmrechteinhaber könnten die Vorstände von Banken und Versicherungen dazu bewegen, keine Versicherungen oder Kredite mehr an fossile Unternehmen zu vergeben, um ein CO2-armes oder CO2-freies Portfolio zu entwickeln. Ob die ETF-Anbieter ihre Stimmrechte für Nachhaltigkeitsziele einsetzen, ist nicht als Kennzahl verfügbar. In Ihren Nachhaltigkeitsberichten veröffentlichen manche ETF-Anbieter, für welche Strategien sie ihre Stimmrechte einsetzen. BNP Paribas und Amundi zeichnen sich durch eine solche aktive Stimmrechtsausübung aus.
Welche Rolle spielt Impact Investing in Europa und welche in den USA?
In Europa ist das Thema »Klima-Umwelt-Soziales« stärker präsent als in den USA, wo durch Donald Trump eine gegenläufige Tendenz entsteht.1 Mit dem Azoria 500 Meritocracy entsteht 2025 der erste ETF ohne den »Woken Scheiß«. Besondere Wirkung dürfte haben, dass Larry Fink, der mächtigste Schattenbanker der Welt, sich von ESG distanziert. Als CEO der Vermögensverwaltung BlackRock verfügt er über 9,1 Billionen Dollar verwaltetes Kapital.2
Oder Ron DeSantis, der Gouverneur von Florida. Er untersagte dem Pensionsfonds seines Staates, die knapp 190 Milliarden Dollar für die Rente der öffentlichen Angestellten nach ESG-Gesichtspunkten zu investieren.
Rendite über alles vs. Klima über alles
Von Impact Investment spricht der Investor, wenn er die Zentralreduktion »Rendite über alles« verlässt. Neben KGV, Wachstum, Gewinn, Dividende und Nettomarge betrachtet er den Einfluss seines Investments nach Klimaintensität und Rohstoffverbrauch sowie dessen Auswirkungen auf Biodiversität, Wasser, Menschenrechte, Arbeitnehmerzufriedenheit und Minderheiten.
Impact-Investment-Ziele für Unternehmen könnten sein:
- Wir reduzieren unsere Treibhausgasemissionen auf Netto-Null bis 2040.
- Wir entwickeln Anpassungsmaßnahmen gegen die Folgen des Klimawandels, z. B. robuste Infrastruktur, stabile Wasserversorgung, regenerative Energien, Elektromobilität und Ernährungssicherheit.
- Wir schützen die Biodiversität, indem wir weniger Flächen verbrauchen und Projekte zum Schutz der Artenvielfalt unterstützen, z. B. Wiedervernässung von Mooren, Aufforstung und Bodenschutz.
- Wir senken unseren Umweltbrauch: Papier, Wasser, Energie, Boden (Versiegelung).
Umgekehrtes Impact Investment – Öl- und Kohleaktien kaufen und Stimmrechte für Klimaschutz einsetzen?
Auch das Investieren in große Ölkonzerne wie Chevron, ExxonMobil, BP, Shell, TotalEnergies und ConocoPhillips kann als Impact-Investing betrachtet werden. Als »Anti-Klima Impact Investing«. Die Wirkung? Eine hohe Dividendenrendite durch das Verbrennen von Öl. Der Fehler liegt in der Nichtberücksichtigung der durch das emittierte CO2 verursachten Schäden. Dieses Treibhausgas wird in der Atmosphäre gelagert und führt zum Treibhauseffekt und verursacht die Erdüberhitzung. Sollen die Menschen 2040, 2050 und später den Preis bezahlen – dann wird abgerechnet. In Form einer dreiwöchigen Hitzewelle in München mit 45°. Die Produktivität sinkt. Hunderte Hitzetote. Die Wiesen im englischen Garten sind verbrannt. Oder: »Griechenland fällt als Sommer-Urlaubs-Land aus!« Wo bleibt die Klimagerechtigkeit? Wo bleibt das Rechtsprinzip, dass der Verursacher haftbar gemacht wird?
Was bedeutet das für mich als Investor?
Wenn du die Klimaschädlichkeit deiner Investitionen reduzieren möchtest, stehen dir folgende Möglichkeiten zur Verfügung:
- Du investierst bevorzugt in ETFs mit dem Ziel, die Klimarisiken zu reduzieren. Diese ETFs führen als Zusatz ESG (Environment, Social, Governance) oder SRI (Socially Responsible Investing) im Namen. ETFs, die eine Klimastrategie gemäß dem Pariser Klimaziel verfolgen, tragen häufig Bezeichnungen wie „Paris Aligned“ oder „Net Zero“ im Namen. Allein justetf.com listet über tausend nachhaltige ETFs auf. Ob dabei seitens der ETF-Anbieter Greenwashing oder ernsthafter Klimaschutz betrieben wird, ist eine andere Frage.
- Du entziehst bewusst Kapital aus Öl- und Kohleunternehmen und investierst nicht mehr in fossile Unternehmen.
- Du nutzt dein Aktienstimmrecht, um für eine Reduzierung der Emissionen zu stimmen. Die größte Wirkung hat es, wenn du dieses Aktienstimmrecht als Aktionär von fossilen Unternehmen nutzt. Diese fossilen Unternehmen haben das größte CO2-Einsparpotenzial.
- Du bevorzugst ETFs von Anbietern, die ihre Stimmrechte nutzen, um die Unternehmen im ETF zu Klimaneutralität zu bewegen. Leider gibt es hierzu keine Kennzahlen, mit denen du die Ausübung der Stimmrechte der ETF-Anbieter vergleichen kannst. BNP Paribas gilt als Vorreiter bei der Ausübung der Stimmrechte zugunsten von Klimaschutz.3