Klima
Klima beschreibt den Zustand und die Veränderung von Temperaturen, Niederschlägen, Meeres- und Luftströmungen über einen Betrachtungszeitraum von mindestens 30 Jahren. Dem gegenüber steht das Wetter. Wetter ist die kurzfristige Betrachtung dieser Naturereignisse über Tage oder Wochen. Wetter und Klima dürfen nicht verwechselt werden.
Wenn man über die Klimaveränderung spricht, ist meist der Anstieg der mittleren Temperatur (Durchschnittstemperatur) gemeint. Damit verbunden ist die Frage, um wie viel Grad Celsius diese Temperatur in einem Zeitraum angestiegen ist im Vergleich zu einem vergangenen Zeitraum (Vergleichszeitraum).
Über welchen Zeitraum wird das Klima gemessen?
Üblicherweise nimmt man die Mitteltemperatur von 1850–1900 als Referenz. Das ist die Zeit der Industrialisierung und der Beginn des Ausstoßes von Kohlenstoffdioxid durch das Verbrennen von Öl und Kohle. Diese menschliche Tätigkeit, das Verfeuern fossiler Brennstoffe, erhöhte die Treibhausgas-Konzentration in der Atmosphäre von 280 ppm auf 420 ppm (CO2-Teilchen pro eine Million Teilchen) und durch den dadurch intensivierten Treibhauseffekt stieg die globale Mitteltemperatur um 1,2°.
Wie hat sich das Klima in Deutschland in den letzten 140 Jahren verändert?
Der Anstieg der Temperatur ist regional unterschiedlich. In Deutschland ist die mittlere Oberflächentemperatur in nur 140 Jahren um 1,6° Celsius angestiegen.1Im Alpenraum sogar um bis zu 2,4°.2 Wenn wir nur das Jahr 2023 betrachten, liegt die Temperatur weltweit um 1,4° über dem globalen Mittelwert der vorindustriellen Zeit. In Deutschland stieg die mittlere Temperatur im Jahr 2023 um 2,4°.3
Bei der Betrachtung von verschiedenen Zeiträumen (Monaten, Jahren, 30 Jahren usw.) und von unterschiedlichen Regionen muss der Blick auf den langfristigen globalen Trend der Erhitzung fokussiert werden. Wir befinden uns derzeit auf einem Erhitzungspfad von plus 3°. Diese Projektion des Climate Action Trackers berechnet alle zugesagten Klimaschutzmaßnahmen der Länder ein. Sollten diese Zusagen nicht umgesetzt werden, fällt die Überhitzung deutlich höher aus. Bereits bei den angesteuerten 3° könnten weitere Teile unseres Planeten als unbewohnbar werden. Die Folgen einer Überhitzung dieser Größenordnung bezeichnete der Klimaforscher Hans-Joachim Schellnhuber im Dezember 2023 in einem ZIB2-Interview als »Das Ende der menschlichen Zivilisation«.

- Die Jahre 2024, 2023 und 2022 waren die drei wärmsten Jahre seit Beginn der Messungen im Jahr 1881. Dies deutet auf einen deutlichen Erhitzungstrend in Deutschland hin.
- Alle zehn heißesten Jahren seit 1881 liegen im 21. Jahrhundert – traten also nach dem Jahr 1999 auf.
- Die kältesten 10 Jahre liegen alle im 20. Jahrhundert – traten also vor dem Jahr 2000 auf.
- Das kälteste Jahr in der Messperiode war das Jahr 1940. Es war mit 6,6° exakt 4,3° kälter als das heißeste Jahr 2024 mit 10,9°.