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Kühlgrenztemperatur

Der menschliche Körper kann eine hohe Lufttemperatur durch Schwitzen ausgleichen. Der Schweiß verdunstet auf der Haut und es entsteht Verdunstungskälte. Herrscht eine hohe Lufttemperatur und eine hohe Luftfeuchtigkeit, wird dieser Kühlungseffekt, das Schwitzen, schwächer. Die Luft kann weniger Feuchtigkeit aufnehmen. In Zeiten der Erdüberhitzung wird diese Kombination aus hoher Temperatur und hoher Luftfeuchtigkeit zur Gefahr für den Organismus von Menschen von Tieren.

Die Kühlgrenztemperatur, auch Feuchtkugeltemperatur genannt, beschreibt die niedrigste Temperatur, die durch Verdunstungskühlung (Schwitzen) erreicht werden kann.

Beispiel 1
Lufttemperatur
30 °
Luftfeuchtigkeit
50 %
Kühlgrenztemperatur
22,3 °
Beispiel 2
Lufttemperatur
35 °
Luftfeuchtigkeit
70 %
Kühlgrenztemperatur
30,25 °

Quelle:  rechneronline.de/barometer/feuchttemperatur.php

Beträgt die Luftfeuchtigkeit 100 %, sind Umgebungstemperatur und Kühlgrenztemperatur identisch.

Gefahr für den Mensch besteht ab 31 Grad Kühlgrenztemperatur. Einem Mensch gelingt es dann nicht mehr, seine Körpertemperatur durch Schwitzen unter 37 Grad zu halten. Ab einer Kühlgrenztemperatur von 35 Grad stirbt ein Mensch innerhalb von wenigen Stunden durch Überhitzung. Man kennt diesen Effekt aus der Sauna. Kurze Aufenthalte von ca. 15 Minuten sind kein Problem, längere Aufenthalte von mehreren Stunden wären tödlich.

Die Kühlgrenztemperatur eignet sich besser zur Orientierung, ob Arbeit und Sport im Freien oder in ungekühlten Räumen noch ausgeübt werden sollte.

Durch die Erdüberhitzung nehmen Hitzewellen mit lebensbedrohlicher Kühlgrenztemperatur zu. Besonders bedroht sind Indien und Brasilien. Der bisherige Kühlgrenztemperatur-Rekord wurde in Ras Al Khaimah (Vereinigten Arabischen Emiraten) mit 36,3 Grad gemessen. Die zweithöchste gemessene Kühlgrenztemperatur trat mit 36,2 Grad in Jacobabad (Pakistan) auf.1

Quellen