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Planetare Grenzen​

Planetarische Grenzen, auch als »Belastungsgrenzen der Erde» bezeichnet, sind ökologische Grenzen der Erde, deren Überschreitung die Stabilität des Ökosystems der Erde und damit das Fortbestehen der Menschheit, der Tiere und Pflanzen gefährdet. Geprägt wurde dieser Begriff durch die Transformationsforscherin Maja Göpel, die in ihren Büchern »Unsere Welt neu denken«»Wir können auch anders« und »Werte: Ein Kompass für die Zukunft« warnt, dass wir mit unserer emissionsintensiven Lebensweise mit unbegrenztem Wachstumsziel diese planetaren Grenzen zu überschreiten werden. Maja Göpel zeigt auch, was getan werden müsste, damit wir diese Grenzen nicht überschreiten. Technologiesprünge und Effizienzgewinne reichen nicht aus. Es braucht einen tiefgreifenden Strukturwandel mit einer Denkweise weg vom Quartalsbericht hin zu einer Denkweise in größeren Zeiträumen von 10 oder 50 Jahren.

Als »Häufigkeitsverdichtung« bezeichnet Maja Göpel, wenn verschiedene gesellschaftliche Gruppen wie Fridays for Future/Scientists, Letzte Generation, Umweltverbände und Stimmen wie Luis Neubauer genug Druck ausüben und ein Fenster der Möglichkeit für tiefgreifende Transformationsprozesse öffnen. Nicht die Negativnachrichten stehen im Vordergrund, sondern die Frage, was ein lebenswertes Leben ausmacht, wie Städte ohne Lärm und Abgase, ein naturbelassener Wald und Naturlandschaften ohne Schneekanonen und überdüngte Äcker.

Gründe für das Rennen Richtung Überschreitung planetarer Grenzen sind unter anderem, dass die Schäden, die wir z. B. durch unseren Rindfleischkonsum verursachen, an einem anderen Ort stattfinden. Durch die Brände im Amazon für den Soja-Futtermittelanbau ist das Ökosystem »Regenwald« kurz vor dem Kipppunkt, an dem der Regenwald mehr CO2 emittiert als er aufnimmt.1

Beispiele für planetare Grenzen, deren Einhaltung für die Lebensfähigkeit der Menschen entscheidend ist

  • Erdüberhitzung durch den Ausstoß von Treibhausgasen.
  • Versauerung der Ozeane, wenn diese zu CO2 aufgenommen hat und der pH-Wert sinkt
  • Die Verschmutzung der Luft durch Partikel (Aerosole)
  • Biogeochemische Kreisläufe: Zu viel Phosphor und Stickstoff in der Umwelt
  • Wasserstress verursacht durch die Übernutzung von Wasserressourcen und Dürren
  • Landnutzungsänderung: Die Umwandlung von natürlichen Landschaften hin zu Wohn-, Wirtschaft- oder Landwirtschaftsflächen (z. B. Abholzung des Regenwalds für Sojaanbau)
  • Verlust der Biodiversität
  • Klimaungerechtigkeit: Die größten Verursacher haften am wenigsten für Ihre Emissionen und die größten Leidtragenden (globaler Süden) trägt die meiste Last der Erdüberhitzung

Quellen