Wasserstress und Wasserknappheit
Wenn mehr als ein Viertel der erneuerbaren Wasserressourcen genutzt wird, spricht man von Wasserstress. Mit »erneuerbaren Wasserressourcen« ist Wasser gemeint, das in Form von Regen, Schnee und Hagel auftritt. Zu den sich erneuernden Wasserressourcen zählt auch über Flüsse zufließendes Wasser. Als dritte Quelle der erneuerbaren Wasserressourcen zählen Gletscher und Schneefelder. Das Eis schmilzt, es entstehen Gletscherseen und Gletscherflüsse, die tiefer gelegene Flüsse und Seen speisen. Dieses zufließende Wasser füllt bestehende Wasserreservoirs wie Seen, Speicherseen und Grundwasser wieder auf. Erneuerbares Wasser ist überlebensnotwendig für die Ökosysteme, die Landwirtschaft, die Industrie und die menschliche Trinkwasserversorgung.
Laut UNESCO leiden die Menschen einer Region unter »Wasserstress«, wenn die sich erneuernden Wasserressourcen bei weniger als 1.700 m³ pro Kopf und Jahr liegen. Wasserknappheit ist erreicht, wenn weniger als 1.000 m³ sich erneuerndes Wasser pro Person und Jahr zur Verfügung stehen. Unterhalb von 500 m³ pro Kopf und Jahr kann man von »absoluter Wasserknappheit« sprechen. Die regionalen Unterschiede bei den sich erneuernden Wasserressourcen pro Jahr liegen zwischen 353.000 m³ pro Person in Guyana und 5 m³ pro Kopf in Kuwait. Besonders betroffen sind die nordafrikanischen Staaten und die Region des Nahen Ostens.1
Deutschland verursacht durch den Import von Gütern eine Wasserübernutzung in anderen Teilen der Welt. Dazu zählt unter anderem das billig importierte Wasser Südspaniens in Form von Gemüse, Erdbeeren und Avocados.
»Der Wassergehalt auf der Erde und in der Atmosphäre bleibt immer gleich«
Dieses Argument von Leuten, die Meldungen wie beispielsweise die Jahrhunderttrockenheit Anfang 2024 für Landwirtschaft, Tourismus und Bäume in Andalusien und Katalonien als »Alarmismus« abtun, ist richtig. Die Menge ist nicht das Problem – sondern die Verteilung. Hast Du schon mal vier Tage nichts getrunken und am fünften Tag acht Liter Wasser getrunken? Das könnte einen Eindruck davon geben, welche Folgen die ungleichmäßige Wasserverteilung auf einen Organismus haben kann. Zu viele Fluten, zu viele Dürren und zu wenig ausgewogener Niederschlag.
Eine ausführliche Analyse über die weltweite Wassersituation, den Wassermarkt und spannende Wasseraktien habe ich in meinem Beitrag »3 % Süßwasser – 97 % Salzwasser: Investmentchance Wasseraktien« verfasst.
Quellen