Vier einfache Schritte zum privaten Finanzplan für dauerhafte Finanzstabilität

Porträt von Daniel - Gründer von grün-bullisch.de

Daniel
06.04.2024

Das Wichtigste

  • Setze Dir finanzielle Ziele. In diesem Artikel geht es um das Ziel: finanzielle Stabilität ohne Minus am Monatsende mit einem privatem Finanzplan.
  • Du brauchst einen privaten Finanzplan mit Einnahmen, Ausgaben und Vermögensübersicht. Nutze meine kostenlose Vorlage »Finanzplan Excel«.
  • Minimalisiere Deine Finanzen mit dem Vier-Konten-Modell: Kostenloses Girokonto, Depot, Tagesgeld und Kreditkarte.
  • Bezahle dich zuerst: Investiere regelmäßig eine feste Summe in ETFs und Gold. Orientiere dich an meinem Muster-Portfolio.

Das erwartet Dich in diesem Artikel

In zwei Stunden zum privaten Finanzplan

Nimm Dir zwei Stunden Zeit. Lade meine kostenlose Vorlage »Privater Finanzplan Excel« herunter. Überschreibe die Beispieldaten mit deinen Einnahmen und Ausgaben und erhalte deine finanzielle Bilanz und einen Finanzplan für die Zukunft. Das Ziel: Deine Ausgaben übersteigen Deine Einnahmen nicht – zumindest nicht dauerhaft. Kurzfristige finanzielle Minusspitzen sind kein Problem. Ein dauerhaftes Leben im Dispo würde finanziellen Stress erzeugen. Diesen willst Du endlich abstellen und in Zukunft vermeiden? Dann lass den Keller im Chaos und räum stattdessen deine Finanzen auf!

Kostenloser Download: Vorlage privater Finanzplan

Schritt eins zum persönlichen Finanzplan: Setze dir finanzielle Ziele

Wenn du nicht weißt, was Du willst, wirst du irgendwo landen. Oder weiterschweben wie bisher inklusive Dauerturbulenzen. Willst du endlich finanzielle Stabilität erreichen? Oder die Flughöhe steigern? Eine Weltreise machen? Ein Einfamilienhaus mit Doppelgarage im schwäbischen Schönbuch kaufen? Eine energetische Sanierung durchführen und autarker in der Versorgung werden? Einen Mazda MX5 Cabrio über das Stilfser Joch jagen? Eine Elchwanderung in Schweden mit Survival Training absolvieren? Die Rentenlücke füllen durch Sparen und Investieren? Oder all das? Notiere die Ziele im privaten Finanzplan.

10 Ideen für finanzielle Ziele

  1. Ich will meinen monatlichen Geldfluss kennen: alle Einnahmen MINUS alle Ausgaben IST GLEICH Mein Monatsergebnis
  2. Ich will wissen, wofür ich in der Vergangenheit wie viel Geld ausgegeben habe: das Haushaltsbuch
  3. Ich spiele nie wieder Lotto und lebe nicht mehr von der Hoffnung, dass die Zahl 120.000.000 € nicht in die Anzeige meiner Banking-App passt.
  4. Ich erhöhe die Sparrate für meinen MSCI SRI-ETF und von 400 € auf 500 € ab Oktober 2025 und spare zudem monatlich 200 € in Gold z. B. EUWAX Gold.
  5. Ich spende an die Deutsche Umwelthilfe oder an Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) 120 € im Jahr
  6. Ich will meinen Kredit in drei Jahren vollständig abbezahlt haben
  7. Ich kündige alle Streamingdienste und Zeitschriftenabos und nutze kostenlose Mediatheken und entfolge Influencern, die mich dazu bringen, all das Zeug zu kaufen
  8. Ich möchte mit meinem Partner und Freunden ohne Scham über Gehalt, Geld und Finanzen sprechen
  9. Ich frage nie wieder Papa, Mama, die Fußballer – ich frage überhaupt nie wieder jemanden: »Kannst du mir für diesen Monat 300 Euro leihen?«
  10. Ich will ab 2026 mindestens 20 % mehr Gehalt. OK, 10 %.

Was hält dich wirklich davon ab, deine finanziellen Ziele zu definieren? Warum tust Du nicht alles, um diese zu erreichen? Das musst Dir selber beantworten. Oder in einem Coaching herausfinden. Wenn du dich entschlossen hast, finanzielle Sicherheit und Stabilität zu erreichen, folge den drei weiteren Schritten zum privaten Finanzplan. Damit erreichst du finanzielle Ordnung und wirst konsequent sparst und investierten, um Dir ein Vermögen aufzubauen.

Öffne meine kostenlose Vorlage »Privater Finanzplan Excel« und schreibe in das erste Arbeitsblatt »1. Finanzielle Ziele« deine Ziele.

Schritt zwei zum Finanzplan: Hinschauen – Sortieren – Aufräumen

Schaue genau hin: Was kommt rein? Was geht raus? Wie viel Vermögen habe ich?

Öffne meine kostenlose Vorlage »Privater Finanzplan Excel«, wähle das Arbeitsblatt »2. Finanzplan«:

  1. Trage im oberen Bereich »Deine Ausgaben« deine fixen Ausgaben pro Monat oder Jahr ein. Dazu zählen z. B. Miete, Kredittilgung, Versicherungen, Netflix, Spotify, DAZN, das Focus Money und das Neue Post Abo, Mitgliedschaften, Strom, Internet und Mobilfunk. Was brauchst du wirklich? Kündige und streiche, was du nicht mehr brauchst!
  2. Definiere ein ungefähres Budget für flexible Ausgaben. Dazu zählen Einkaufen, Restaurant-Eskapaden, Kleidung, Haushaltszeugs, Reisen, Körperpflege, Katzenfutter, Tanken, Autopflege und das beliebte »Sonstige«. Wenn du deine Budgets noch nicht kennst und auch nicht einschätzen kannst, führe mindestens sechs Monate ein Haushaltsbuch. Entweder per Haushaltsbuch-App wie z. B. BlueCoin oder Money Manager. Einfacher ist es, wenn du die Zahlen aus deiner Banking-App verwendest. Die Banking-App von C24 kategorisiert jede Ausgabe automatisch ein.
  3. Trage in den Reiter »Vermögen« deine Besitztümer ein. Zu den flüssigen Vermögenswerten zählen die 73,30 € in deinem Geldbeutel, die 15.000 € in deinem Fluchtrucksack, das Guthaben von 3.567,11 € auf deinem Sparkassen-Girokonto Extra, deine 73 Microsoft und 99 GameStop-Aktien, deine Anteile am BNP Paribas Easy ECPI Circular Economy Leaders ETFS, die vier Maple Leaf Goldmünzen im Mottensäcken hinten rechts im Kleiderschrank sowie die 0,2 Bitcoins in deinem Ledger Nano S Cold-Wallet. Zu den gebundenen Vermögenswerten zählen dein Audi RS8 V10 in Progressivrot Metallic, deine Sofa-Kombination »Linnea« von Manufaktum, dein TAG Heuer Kirium Chronometer und deine vieralbumstarke Briefmarkensammlung von Opa Horst aus Wachterbühl.

Schritt drei zum privaten Finanzplan: das Vier-Konten-Modell

Konto 1: Ein kostenloses Girokonto für den täglichen Zahlungsverkehr

Derzeit ist das C24 Smartkonto mit 1,25 % Guthabenzins auf dem Girokonto und bis zu vier Unterkonten eines der besten kostenlosen Girokonten in Deutschland. Einen aktuellen Girokonten-Vergleich findest du auf finanzfluss.de/vergleich/girokonten.

Konto 2: Ein kostenloses Depot für das Investieren und Besparen von Wertpapieren und Gold

Ein Depot dient als Konto für das Kaufen und Halten von Wertpapieren wie Aktien, ETFs und Fonds. Besonders beliebt und kostenlos oder sehr günstig sind die Depots von Scalable Capital, Trade Republic und ing. Finde das passende Depot im Vergleichstest auf finanzfluss.de/vergleich/depot/

Konto 3: Der Notgroschen als Tagesgeld

Deine Waschmaschine hört sich an wie ein Eurofighter? Aus dem Auspuff kommt weißer Rauch, obwohl keine Papstwahl ist? Du gehst ab sofort nicht mehr zu dieser Bullshit-Arbeit und morgen und übermorgen und alle kommenden Tage auch nicht? Klarer Fall für den Notgroschen. Dieser sollte mindestens drei Monatsausgaben decken. Dann hast Du 90 Tage Zeit dir eine neue Waschmaschine, einen Vollstromer oder ein Verbrennerle zu kaufen und eine Stelle bei als »Chief Irgendwas Officer« bei Greenpeace oder Amnesty International zu suchen. Du bist eher so der Sicherheitstyp? Dann spare einen Puffer von sechs oder 12 Monatsausgaben. Welches Tagesgeldkonto soll es sein? Schau auf den aktuellen Vergleich bei weltsparen.de/tagesgeld. Wenn deine Notgroschensumme erspart ist, investiere in einen ETF und Gold.

Konto 4: Eine echte Kreditkarte

Der einzige Fall, in dem eine Prepaid-Kreditkarte (Debitkarte) nicht reicht, sondern nur echte Kreditkarten akzeptiert werden, ist die Autovermietung. Ich nutze die Barclays-Kreditkarte. Das britische Geldhaus räumt für gewöhnlich eine Kreditlinie von 4.200 € ein. Mit der blauen Plastikkarte kannst du bei Europcar, Sixt und Kolleg*innen die Kaution bei der Mietwagenabholung blockieren lassen. Du brauchst unterwegs oder im Urlaub Bargeld und dein Girokonto ist leer? Dann kannst du mit der Kreditkarte nahezu überall und weltweit kostenlos Bargeld abheben. Beachte das Tageslimit, das meist auf 1.000 € oder weniger begrenzt ist. Einen aktuellen Testvergleich der besten Kreditkarten in Deutschland findest du unter bei finanztip.de/kreditkarten.

Schritt drei zum privaten Finanzplan: Bezahle dich zuerst und investiere in ETFs!

Investiere regelmäßig in einen weltweit anlegenden ETF. Hardcore Frugalisten sparen bis zu 70 % ihres Nettoeinkommens in ETFs. Orientiere dich eher an 20 %. Bevor du die Rechnung für den Beitragsservice, die Abwassergebühren und die Kauflandrechnung für den XXL-Sonnenschirm mit schwenkbarem Seitenarm bezahlst – bezahle dich!

  1. Lege einen Dauerauftrag an, der am 01. eines Monats die Sparrate auf das Verrechnungskonto deines Depots überweist.
  2. Richte einen Sparplan ein auf die ETFs, die du besparen willst.
  3. Schmeiße die Zugangsdaten zum Depot weg, das läuft. Dazu musst du nicht 13-mal am Tag in dein Depot schauen. Verluste tun mehr als Gewinne Freude bereiten – sagt die Verlustaversion.

Der Klassiker für ETF-Sparer ist der MSCI World. Das Problem: 71 % davon sind US-Aktien wie Microsoft, Amazon und Apple. Zoll-Troll Trump, Wutbürger Musk, taiwangierige Chinesen und ein russischer Präsident, der von der Sowjet-Vergangenheit träumt. Wegen der politischen Instabilität solltest Du diese bisher als unzerstörbar geltenden US-lastigen MSCI-Word ETF-Empfehlungen für dich anpassen. Nehme in dein ETF- und Aktienportfolio Schwellenländer, Europa und Japan sowie etwas Gold mit auf.

Beispiel für ein Portfolio in Zeiten globaler Instabilität 2025

Stand: 23.02.2024
Quelle: extraetf.com

Fazit: Feiere deine finanzielle Stabilität und halte mit dem privaten Finanzplan deine Geldordnung aktuell

Bist du diese vier Schritte gegangen, wandelt sich dein Finanzpudding in einen leicht verdaulichen Low-Carb-High-Fitness-Vegan-Salad. Halte dich an die Budgets, erhöhe stetig dein Einkommen, verfolge eisern deine Sparziele und lass dich auch von einem Inkasso-Horst nicht davon abbringen.

Überprüfe deinen privaten Finanzplan einmal im Jahr. Trage Änderungen bei Einnahmen und den fixen und variablen Ausgaben in deinen privaten Finanzplan ein. Passe die Vermögenswert-Tabelle an. Schaue, ob du, dich immer noch zuerst bezahlst und deine finanziellen Ziele erreichst hast. Wenn nicht, kannst du trotzdem stolz sein, dass du überhaupt in der Rumpelkammer »Finanzen« gewühlt hast. Gönne dir fünf Staffeln Yellowstone und genieße, wie Kevin Costner eine Gruppe japanischer Touristen mit einem Schuss in die Luft aus seiner Winchester vertreibt, weil diese einen Grizzly fotografieren und dem Rancher erzählen wollen, niemand sollte soviel Land wie er besitzen (150.000 Quadratkilometer). Du sparst dir die 89,90 € im Jahr für Amazon Prime lieber? Dann genieße diese Szene kostenlos »John Dutton zeigt Touristen das amerikanische Verständnis von Landbesitz« auf YouTube.

Wie Du ein Haushaltsbuch führst und warum Du statt des MSCI World die nachhaltige Variante MSCI World SRI besparen solltest, beschreibe ich in meinem ausführlichen Artikel »Deine Finanzen endlich im Griff und klimaschonend investieren«.

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